Erich Kästner

"Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie erwachsen, aber was sind sie nun? Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein wirklicher Mensch."

Erich Kästner

Montag, 17. März 2014

Kein Internet, kein Telefon - Vodafone: Wir kommen schon!

...leider weit gefehlt...hatten wir vor vier Wochen kein Internet, kein Telefon, denkst Du, ruftst ma bei Vodafone an, dann geht's nach einem Tag wieder, aber nein, ist 'ne Hauptverteilerstörung, keine Ahnung, wie lange die Deutsche Telekom für die Behebung des Mangels braucht, na, ja, warteste 'nen Tag, da war aber immer noch nichts, rufste wieder bei VDF an, derselbe Spruch, irgendwann, bei der xten Nachfrage ist keine Störung mehr gemeldet, aber ach ne, ich bekomme trotzdem keine Verbindung zu Ihrer Leitung, da machen wir mal 'n Ticket auf und schicken Samstag zwischen 8 und 12 einen Techniker der T-Com zu Ihnen, fährste morgens um 7 schon einkaufen, damitte um 8 wieder da bist, T-Com-Mann ist dann um 17 fast pünktlich da, haste trotzdem keinen Hals, weilde ja froh bist, dass überhaupt wer erscheint, der Dir dann sagt, dass die VDF-Technik nicht auf dem neuesten Stand sei, die müssten das mal überprüfen und er schreibt das auch ganz deutlich in seinen Bericht, ha, abends bekommste 'ne Mail, dass die Störung nun behoben sei, guckste ganz ungläubig auf Deinen Router, oje alles blau, muss aber rot, nur dann isses ok, rufste wieder bei VDF an, ja wir wissen auch nicht, warum das Ticket geschlossen wurde, aber jetzt am Wochenede passiert eh nix mehr, aber am Montag ruft Sie ein Techniker an und dann geht das tierisch ab mit der Behebung der Störung, und am Montag meldet sich dann aber doch keiner, sondern erst am Dienstag, der dann eine Beschwerde an die T-Com schreiben will und irgendwann in der bezeichneten Woche, Tag hab ich vergessen, aber das macht nichts, wird ein neuer Techniker-kommt-Termin für Samstag zwischen 8 und 12 gemacht (Nachtigall, ick hör dir trapsen) und am Donnerstag davor kriegste wieder mal 'ne Mail, dass die Störung behoben sei, denkste, gleich platztde, aber bevor Du jemanden durch die VDF-Hotline ziehst, versuchste mal 'nen Verbindungstest, und guck, zu Hause klingelt das Telefon und Du brichst in Freudentränen aus, dass scheinbar alles funktioniert und mittags wirste angerufen "hey Papa, Internet geht wieder" und abends gibt's Sekt und Kuchen und Kaviar und ein Feuerwerk und Dein Auto bekommt die Plakette und die Kapelle spielt den Triumpfmarsch und alles ist toll und Du bist zu blöd, Dir die Gutschrift für die Zeit ohne Telefon und Internet zu holen und am nächsten Tag ist alles wieder beim Alten.

Und was glaubt ihr, wieviel Druck jetzt von mir weg ist. Wünsche noch eine angenehme Zeit. Und Leute, ihr glaubt es kaum, aber ich hatte gute Bücher am Start. 1000 Seiten in zweieinhalb Wochen, das ist doch auch eine Leistung, oder?

Der frühe Vogel fängt den ach, lassen wir das...

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da habe ich mich für den 6-Stunden-Lauf in Münster angemeldet, der am 15. März 2014 stattfindet. Und in der Planungsphase hatte ich mir fünf Trainingseinheiten pro Woche mit mindestens 60, eher 80 Kilometer vorgenommen, begleitet von einer ansteigenden Formkurve, Erreichen des Idealgewichtes und einem Supergefühl hinsichtlich des Gelingens des Vorhabens. Und an genau der Stelle war das Märchen auch schon zu Ende. Wochen und Monate ignoranter Trainingsfaulheit zogen ins Land. Und der Tag der Wahrheit rückte immer näher...
Aber Rettung war bereits in Sicht: sie kam in Form eines verfrühten Frühlings, der die gleichnamigen Gefühle hervorrief und dazu führte, dass ich mir selbst einen Tritt in den Allerwertesten versetzt habe und nun die Hoffnung aufkeimt, dass diese Laufsaison eine gute wird. Den oben erwähnten Lauf werde ich natürlich noch mit weit defizitärer Form angehen. Trotzdem stecke ich den Sand nicht in den Kopf und habe deshalb am letzten Sonntag, ja das war dieser Sommertag, an dem es über 20 Grad warm wurde und die Hummeln schwärmten und ich Zitronenfalter gefalt...gesehen habe und die Sonne vom Himmel gleisste, einen langen Lauf. 

Der dann letztendlich so lange gedauert hat, dass er den 6-Stunden-Lauf in Münster überdauert hat. Ha ha ha.   

Sonntag, 16. März 2014

Links, zwo, drei, vier... - 5. 6-Stunden-Lauf in Münster am 15.03.2014

Ja, ist denn schon bald Ostern? Kaum zeigt der Kalender 2014 an, ist es auch schon März und der 6-Stunden-Lauf von Christian Pflügler steht an.

So sind Ole und ich gestern, am 15. März 2014 als gefühlte Trainingsweltmeister (Spaß: wir haben dieses Jahr bisher insgesamt kaum 400 km auf dem Tacho) um 7.00 Uhr in das bei Arminen und Lila-Weißen vielgeliebte Müxxter aufgebrochen, um auszuloten, was in 6 Stunden ohne besondere Vorbereitung machbar ist.

Christians Läufe finden meist auf dem Gelände stillgelegter Kasernen statt, so dass uns das Navi zu den ehemals britischen York-Barracks nach Münster-Albersloh führte. Obwohl aufgegeben und entkernt, wurde eine Einlaßkontrolle wie in einem Hochsicherheitstrakt durchgeführt: Ausweis und Anmeldung des PKW sind vorgeschrieben, sonst gibt es lange Gesicher und man kann getrost ein kurzes Trainingsläufchen vor dem Kasernengelände starten, aber nicht am 6-Stunden-Lauf teilnehmen.

Nach gefühlt halbstündiger Suche auf der Teilnehmerliste hatte der Wachdienst dann unsere Namen gefunden und trotz unangemeldetem PKW durften wir das Gelände befahren. Ohne Material im Kofferraum, das Christian für die Verpflegung benötigte, wären wir schön draußen geblieben. Also zumindest das Auto.

Nach kurzer Begrüßung der noch überschaubaren Menge anwesender Personen staunten wir nicht schlecht ob der Pompösität der alten Kaserne. Danach überbrückten wir die Zeit, indem wir beim Aufbau der Verpflegungsstelle halfen. Da wurden dann auch die klammen Finger warm, denn es waren gerade einmal 5 Grad an diesem trüben Morgen.

Flugs war es auch fast 10.00 Uhr und es kristallisierte sich heraus, dass der Wachdienst seine Aufgabe sehr ernst nahm und noch viel Leute an der Zufahrt standen. Daraufhin wurde der Start auf 10.15 Uhr geschoben. Nach einer kurzen offiziellen Begrüßung durch den Organisator Christian fiel dann der Startschuss.

Sieht man eine Uhr, die von 6:00:00 Stunden herunterzählt, erscheint das "Ziel" erstmal in weiter Ferne. Aber es sollte sich zeigen, dass trotzdem Kurzweil auf dem Programm stand.

Handvermessene 1961 Meter zählte eine Runde, und nach 22 Runden sollte der Marathon erreicht sein. Das war Oles Ziel, ich wollte eigentlich noch die 50 km vollmachen und dann einfach umkippen und ins Gras fallen.

Die ersten Meter dienten der Akklimatisierung und bald hatte jede(r) ihren/seinen Rhythmus und meist auch schon einen Gesprächspartner gefunden. Obwohl dieses Event mit 220 TeilnehmerInnen bereits Volkslaufcharakter hatte, versprühte der Lauf ein tolles familiäres Flair, weil viele SportlerInnen sich kennen.

So verflog die Zeit bis zum Halbmarathon, ohne dass ich genau auf die Runden achtete und erst in Richtung Marathon orientierte ich mich etwas am Zählgerät. Zwei Runden vor dem Marathon wurden die Beine schwer und ich wusste, dass der Kampf begonnen hatte. Nach Runde 22 zeigte die Uhr 4:45:irgendwas, damit war ich bis dahin sehr zufrieden. Es verblieb noch genug Puffer, um mein Ziel zu erreichen und ich schaltete von Körper auf Kopf. Möglichst wenig Gehen hieß die Devise, die mein geschundener Korpus ausgab und letztendlich reichten die Stopps an der Verpflegung auch aus. 

Nach der 27. Runde war die Luft dann raus, ich hatte zwar noch fünf Minuten, die ich aber damit verbrachte, mein Restdistanzsäckchen an einer sicheren Stelle am Wegesrand abzulegen. Ole überquerte zeitgleich mit mir die Ziellinie und konnte die Marathondistanz ebenfalls überlaufen, so dass für uns am Ende 43,228 km bzw. 53,87 km zu Buche schlugen.

Nach einer kurzen Erholungspause und einer abschließenden Stärkung sind wir sehr zufrieden Richtung Heimat gefahren.






















Donnerstag, 6. März 2014

6-Stunden-Lauf Muenster: Endspurt in der Vorbereitungsphase

So, in neun Tage ist es endlich soweit: Ole "der Langsame" Dittmann und Eike "der Untrainierte" (beide Attribute passen auch jeweils zum anderen) werden am 6-Stunden-Lauf bei Christian Pflügler in Münster teilnehmen.

Während Ole sich mit dem Training sehr zurückgehalten hat, habe ich mich mit dem Training entsprechend sehr zurückgehalten.

Aber wir beiden wären ja keine Mitglieder des Meller Ultraforums, wenn wir nicht auch ultramutig wären. So verlassen wir uns auf unsere langjährige Erfahrung hinsichtlich unserer körperlichen Konstitution, und verfahren mal wieder nach dem Motto: Dabeisein ist alles, schauen wir mal, was hinten rauskommt.

Geplant sind bei Olaf 42,195 km zuzüglich 2 km Sicherheit und ich schraube meine Zielsetzung in ungeahnte Höhen und hoffe, eine 5 an erster Stelle der Distanz stehen zu haben. Solo wäre sie mir allerdings nicht so lieb...

Bis Ende nächster Woche werde ich dann noch versuchen, über Kilometerfresserei mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, wobei mir natürlich klar ist, dass das (körperlich) nicht viel bringt. Aber die Ultras werden ja bekanntlich im Kopf gelaufen. Wie Ole immer sagt: Laufen ist 80% Kopfsache und 20% mental.

6 Stunden-Lauf Muenster

HOLY (V) EGAN BAND

Artgerecht ist nur die Freiheit