Erich Kästner

"Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie erwachsen, aber was sind sie nun? Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein wirklicher Mensch."

Erich Kästner

Sonntag, 16. März 2014

Links, zwo, drei, vier... - 5. 6-Stunden-Lauf in Münster am 15.03.2014

Ja, ist denn schon bald Ostern? Kaum zeigt der Kalender 2014 an, ist es auch schon März und der 6-Stunden-Lauf von Christian Pflügler steht an.

So sind Ole und ich gestern, am 15. März 2014 als gefühlte Trainingsweltmeister (Spaß: wir haben dieses Jahr bisher insgesamt kaum 400 km auf dem Tacho) um 7.00 Uhr in das bei Arminen und Lila-Weißen vielgeliebte Müxxter aufgebrochen, um auszuloten, was in 6 Stunden ohne besondere Vorbereitung machbar ist.

Christians Läufe finden meist auf dem Gelände stillgelegter Kasernen statt, so dass uns das Navi zu den ehemals britischen York-Barracks nach Münster-Albersloh führte. Obwohl aufgegeben und entkernt, wurde eine Einlaßkontrolle wie in einem Hochsicherheitstrakt durchgeführt: Ausweis und Anmeldung des PKW sind vorgeschrieben, sonst gibt es lange Gesicher und man kann getrost ein kurzes Trainingsläufchen vor dem Kasernengelände starten, aber nicht am 6-Stunden-Lauf teilnehmen.

Nach gefühlt halbstündiger Suche auf der Teilnehmerliste hatte der Wachdienst dann unsere Namen gefunden und trotz unangemeldetem PKW durften wir das Gelände befahren. Ohne Material im Kofferraum, das Christian für die Verpflegung benötigte, wären wir schön draußen geblieben. Also zumindest das Auto.

Nach kurzer Begrüßung der noch überschaubaren Menge anwesender Personen staunten wir nicht schlecht ob der Pompösität der alten Kaserne. Danach überbrückten wir die Zeit, indem wir beim Aufbau der Verpflegungsstelle halfen. Da wurden dann auch die klammen Finger warm, denn es waren gerade einmal 5 Grad an diesem trüben Morgen.

Flugs war es auch fast 10.00 Uhr und es kristallisierte sich heraus, dass der Wachdienst seine Aufgabe sehr ernst nahm und noch viel Leute an der Zufahrt standen. Daraufhin wurde der Start auf 10.15 Uhr geschoben. Nach einer kurzen offiziellen Begrüßung durch den Organisator Christian fiel dann der Startschuss.

Sieht man eine Uhr, die von 6:00:00 Stunden herunterzählt, erscheint das "Ziel" erstmal in weiter Ferne. Aber es sollte sich zeigen, dass trotzdem Kurzweil auf dem Programm stand.

Handvermessene 1961 Meter zählte eine Runde, und nach 22 Runden sollte der Marathon erreicht sein. Das war Oles Ziel, ich wollte eigentlich noch die 50 km vollmachen und dann einfach umkippen und ins Gras fallen.

Die ersten Meter dienten der Akklimatisierung und bald hatte jede(r) ihren/seinen Rhythmus und meist auch schon einen Gesprächspartner gefunden. Obwohl dieses Event mit 220 TeilnehmerInnen bereits Volkslaufcharakter hatte, versprühte der Lauf ein tolles familiäres Flair, weil viele SportlerInnen sich kennen.

So verflog die Zeit bis zum Halbmarathon, ohne dass ich genau auf die Runden achtete und erst in Richtung Marathon orientierte ich mich etwas am Zählgerät. Zwei Runden vor dem Marathon wurden die Beine schwer und ich wusste, dass der Kampf begonnen hatte. Nach Runde 22 zeigte die Uhr 4:45:irgendwas, damit war ich bis dahin sehr zufrieden. Es verblieb noch genug Puffer, um mein Ziel zu erreichen und ich schaltete von Körper auf Kopf. Möglichst wenig Gehen hieß die Devise, die mein geschundener Korpus ausgab und letztendlich reichten die Stopps an der Verpflegung auch aus. 

Nach der 27. Runde war die Luft dann raus, ich hatte zwar noch fünf Minuten, die ich aber damit verbrachte, mein Restdistanzsäckchen an einer sicheren Stelle am Wegesrand abzulegen. Ole überquerte zeitgleich mit mir die Ziellinie und konnte die Marathondistanz ebenfalls überlaufen, so dass für uns am Ende 43,228 km bzw. 53,87 km zu Buche schlugen.

Nach einer kurzen Erholungspause und einer abschließenden Stärkung sind wir sehr zufrieden Richtung Heimat gefahren.






















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HOLY (V) EGAN BAND

Artgerecht ist nur die Freiheit